30 Jahre Frauentrachtengruppe Velden Auch   im   Jubiläumsjahr   sind   wir   unserem   Leitmotiv   den   drei   "Ks"   verpflichtet,   wir   sind   kommunikativ, kulturell    und    karitativ    tätig;    dabei    zeichnet    die    Damen    der    Frauentrachtengruppe    ihr    besonderes Engagement und ihre große Herzlichkeit aus. Nach   drei   Jahrzehnten   darf   man   auch   ein   bisschen   retrospektiv   sein;   unsere   Traute   Siding,   die   sich   in den   letzten   Jahren   etwas   zurückgezogen   hat   und   Ehrenobfrau   ist,   hat   den   Verein   gegründet,   mit   Leben erfüllt und mit 38 Damen im September 1982 zur Trachtenweihe geführt und zu dem gemacht, was er heute ist. Damals   wie   heute   tragen   wir   die   Rosentaler   Festtagstracht   aus   Seide,   Wollbrokat   oder   Wollstoff   mit   dem für Velden eigen geschnittenen Spencer und der Bodenhaube. Die   Tracht    ist    deshalb    der    Rosentaler    Festtagstracht    angelehnt,    da    Velden    am   Ausgangspunkt    ins Rosental   liegt.   Allein   der   Spencer   hat   die   V-Samtpassepoilierung,   die   nur   die   Veldener   Tracht   aufweist. Schürze   und   ein   im   Farbton   passendes   Tuch   ergänzen   das   Äußere.   Weitere   Bestandteile   sind   die Bodenhaube   mit   Gold-   und   Perlenstickerei   und   die   charakteristische   Bluse,   die   an   den   Ärmeln   eine aufwendige   nur   von   Hand   genähte   Smokarbeit   aufweist.   Komplettiert   wird   das   Aussehen   durch   den immer   frisch   gestärkten   weißen   Unterrock,   die   weißen   Strümpfe   und   die   Trachtenschuhe   sowie   den Pompadour im Stoff des Kleides. Wir sind seit den ersten Tagen eine Gemeinschaft mit gemeinsamen Zielen: Tradition und Tracht einerseits, Verbundenheit und Verantwortung andrerseits. Über   die   Pflege   des   Brauchtums   gelingt   es   die   eigenen   Wurzeln   zu   erkennen   und   so   im   Umgang   mit anderen    Menschen    Berührungsängste    zu    verlieren.    Diese    Haltung    manifestiert    sich    im    Tragen    der Tracht, wobei wir versuchen Zeitgemäßes einzubinden ohne Ursprüngliches zu verlieren. Verbundenheit schließt immer auch eine Verantwortung mit ein. Verantwortung für die Natur, die Kultur und vor allem für die Menschen. Zahlreiche   Projekte   dokumentieren   über   die   Jahre   die   Verantwortung,   die   wir   wahrgenommen   haben.   Sei es   das   Renovieren   der   Kirchtumsuhr   oder   von   Bildstöcken,   eine   Sitzgruppe   aus   Stein   im   Kurpark,   die Übernahme     von     Patenschaften,     ein     großer     Baustein     fürs     Freilichtmuseum     Maria     Saal     oder Medikamente, Lebensmittel und Heizmaterial für in Not geratene Mitbürger Diese    Verantwortung    schließt    auch    die    Sorge    um    den    alten    Menschen    mit    ein    und    zeigt    sich    im monatlichen Altenheimbesuch. Auch die regelmäßige Gräberpflege ist Bestandteil unserer Aktivitäten. Die   gemeinsamen   Ziele   und   Interessen   gelten   den   Menschen   der   Region.   Ein   Höhepunkt   im   Sommer   ist sicher    die    Kräuterweihe    im    August,    bei    der    wir    hunderte    Kräutersträuße    an    die    Kirchenbesucher verteilen. Am Abend des 15.    August    empfangen    wir    an    der    Schiffsanlegestelle    gemeinsam    mit    dem    Pfarrer    und    dem Bürgermeister den Bischof. Stand   schon   die   Jahreshauptversammlung   im April   im   Zeichen   des   runden   Geburtstages   der   Gruppe,   so wurde am 9.   September   mit   einem   würdigen   ökomenischen   Festgottesdienst,   den   der   Kirchenchor   musikalisch mitgetragen   hat,   unserer   Gründung   gedacht.   Beim   Erntedank   in   Lind   ob   Velden   und   in   Velden   selbst, sowie    beim    Aktionstag    der    Bäuerinnen    waren    wir    im    Oktober    ebenso    mit    dabei,    um    unsere Wertschätzung     für     die     Arbeit     und     die     heimischen     Produkte     zu     zeigen,     wie     wir     auch     am Landestrachtentreffen in Völkermarkt anwesend waren. Eine   solche   Verbundenheit   schafft   nicht   nur   eine   Erträglichkeit,   vielleicht   sogar   an   manchen   Tagen   eine Leichtigkeit des Daseins. Unsere   Gruppe   ist   geprägt   von   Freundschaft   und   Gemeinschaft   und   wir   leben   das   in   aller   Buntheit hinsichtlich   der   Generationen   und   der   verschiedenen   Lebensformen,   was   allerdings   ein   besonderes   Maß an Toleranz und Mitgefühl braucht. Es   ist   ein   Lebensentwurf   von   den   Damen   der   Frauentrachtengruppe   Velden   und   sich   daran   zu   halten,   ist ein guter Weg in die Zukunft. Dr. Ursula Graber, Obfrau

Gruppe des Monats September 2012