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Kultur Land Menschen
Die Kärntner Landsmannschaft
KLM, Bahnhofstraße 26/5, A9010 Klagenfurt, Telefon +43 463 513423-0, e-Mail: office@k-landsmannschaft.at ZVR:168 57 14 77
Zitate, Übersetzungen, Rezensionen
„Beim intensiveren Studium bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass dieser Aufruf für den Anschluss sogar mutig war, weil er auch etwas vom Dritten Reich verlangte.“ Wie es den Slowenen in Kärnten zwischen den Jahren 1920 und 1938 erging Die Zeit nach der Volksabstimmung war die Zeit der Abrechnung (aus Novice, Klagenfurt, Nr.4, S.3; 31. 1. 2025; Auszugsweise übersetzung; A.d.ü.) (Der 1949 in Rinkolach bei Bleiburg geborenen Theodor Domej, Slawist und Historiker, hielt am 24. Jänner 2025 in St. Michael einen Vortrag ber den erwähnten Zeitraum. Weitere Vorträge sollen zu Themen der Kärntner Slowenen folgen. Domej versuchte bei seinen Ausfhrungen ein umfassendes Bild der Kärntner Slowenen in der damaligen Zeit zu zeichnen. A.d.ü.) Dr. Teodor Domej: „Sie hatten weniger wirtschaftliches, soziales, politisches und kulturelles Kapital, und das seit jeher. Die Emanzipationsbewegung in der 2. Hälfte des 19. Jh., die wir natrlich auch in Kärnten hatten, konnte die Jahrhunderte lange Vorherrschaft höherer deutscher Gesellschaftsschichten nicht zunichtemachen.“ „Die Zeit nach der Volksabstimmung war die Zeit der Abrechnung mit jenen, die sich in Kärnten im Rahmen der international verbrgten demokratischen Entscheidung fr Jugoslawien ausgesprochen haben. (…) Was die damaligen Vertreter der Kärntner Slowenen betrifft, haben die Spitze der slowenisch national-politischen Organisationen und die Spitze der damaligen österreichischen Politik Abgrnde getrennt, waren doch die Slowenen nach der Volksabstimmung eine deklassierte Gruppe.“ Novice: „Warum hat sich die Zeitung Kärntner Slowene vor der Abstimmung angesichts des Anschlusses für die Eingliederung Österreichs in das Deutsche Großreich ausgesprochen?“ Domej: „Was hätte er denn anderes tun können? (…) Beim intensiveren Studium bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass dieser Aufruf fr den Anschluss sogar mutig war, weil er auch etwas vom Dritten Reich verlangte.“ Domej ber die Kärntner Geschichtsschreibung: „In diesen Einrichtungen wirkten Forscher, die persönlich in den Kampf gegen die Minderheit eingebunden waren. (…) Martin Wutte und Josef Friedrich Perkonig… waren in der ersten Reihe. So wundert es nicht, dass auch deren Geschichtsschreibung, besonders jene, die sich mit der Gegenwart beschäftigte, im Dienst des deutschen Nationalismus und gegen den slowenischen Nationalismus stand.“ (über die derzeitige Situation im Landesarchiv meint Domej) „Sagen wir, dass sie das Verhältnis zu ändern versuchen. (…) Wer Zeit, Geld, den Willen und das Interesse hat, kann sich ins Landesarchiv setzen und forschen. Wobei es im Archiv keinen Nachlass slowenischer Vereine aus der Zwischenkriegszeit gibt, den die Gestapo nach dem Anschluss konfiszierte.“ Novice: „Haben die Kärntner Slowenen nach dem Anschluss auch etwas gewonnen? Domej: „So mancher Bauer wurde seine Schulden los. Die Kärntner Slowenen waren von der sg. Entschuldung nicht ausgeschlossen, als sie die Schulden, von denen die Bauern mancherorts sehr viele hatten, in langjährige Kredite umwandelten, die sie dann mit geringen Summen zurckzahlten. So mancher erhielt damals Mittel fr die Modernisierung des Besitzes. Erste Maschinen kamen, sie kauften Pferde und Vieh. Selbstverständlich hatten Gewisse einen materiellen Nutzen, doch das Leben besteht nicht nur daraus. Und wir drfen nicht vergessen, dass der Druck auf die sg. bewussten Slowenen und auf alles, was slowenisch war, stark anstieg.“
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